Ich bin dann mal weg …

Tag 20: von Castrojeriz nach Frómista

Donnerstag, 20. April 2023 ☀️ 🌤️

➡️ 25 km ↗️ 240 m ↘️ 260 m

Gestärkt von dem tollen Frühstück, dass Beatrix uns serviert hat sind wir in den Tag gestartet und mussten gleich zu Beginn eine sehr heftige Steigung von über 10 Prozent bewältigen.

Die endlose Weite und die nicht enden wollenden Schotterpisten haben mir dann im Laufe des Tages wirklich alles abverlangt, mental noch mehr als körperlich. Die letzten 8 Kilometer stolperte ich mehr schlecht als recht über die Schotterpiste nach Boadilla del Camino.

Wenn man den Kirchturm in 6 km Entfernung sieht, aber nach 30 Minuten nicht näher kommt, raubt einem das die letzte Kraft.

Eine totale Leere hat sich in meinem Kopf breit gemacht. Es ist unglaublich, was der Camino mit einem macht, wenn man sich darauf einlässt. Ich glaube, dass ich nach der physischen Phase des Camino nun in der mentalen angekommen bin.

Ich musste mich bei jedem Schritt zwingen: einatmen 1-2-3 ausatmen 1-2-3 einatmen 1-2-3 ausatmen 1-2-3 …

In Boadilla del Camino haben wir uns für die letzten 4 Kilometer ein Taxi genommen. Morgen geht es weiter. Wir hatten schon eine Unterkunft in Formista reserviert, da uns zur Zeit eine 90-köpfige koreanische Reisegruppe „begleitet“. Sie haben einen straffen Zeitplan, so dass sie bald einen Vorsprung haben werden.

Erkenntnis des Tages:

In der Frische der Morgenstunden kann man die Meseta in ihrer ganzen Schönheit bewundern. Je später der Tag, desto schwieriger wird es. Ultreia!