Ich bin dann mal weg …

Tag 34: von Silleda nach Ponte Ulla

Samstag, 26. April 2025 ⛅️

➡️ 21 km ↗️ 260 m ↘️ 690 m

Ich hatte heute herrliches Pilgerwetter. 😃

Die Wolken und der gelegentliche Nebel in den frühen Morgenstunden sorgten für eine ganz besondere Stimmung.

Die letzten 100 km auf einem Camino reichen für eine Compostela. Dass man sich innerhalb dieser imaginären Grenze befindet, sieht man an den Taxischildern, die an fast jedem Laternenpfahl kleben.

In Santiago de Compostela unterscheiden die Spanier sehr genau zwischen den „echten“ Pilgern, den Peregrinos, und den eher touristischen Pilgern, den Tourigrinos, die nur die letzten 100 km absolvieren. Die Peregrinos schleichen mit wunden und/oder wehen Füßen, meist unrasiert mit zerzausten Haaren und diesem leichten Wahnsinn in den Augen durch Santiago. Tourigrinos dagegen glänzen an Körper und Ausrüstung, als wären sie gerade einem Outdoor-Katalog entsprungen.

Der wahre Test? Frag nach der Etappe von O Cebreiro: Der Peregrino stöhnt, der Tourigrino googelt erst mal, wo das ist.

Aber am Ende stehen beide auf dem Praza do Obradoiro vor der Kathedrale und weinen. 🥲

Igrexa de San Martiño de Dornelas

Die letzten Kilometer bis zum Etappenziel ging es ziemlich steil bergab. Und dann stand ich plötzlich vor der Ponte de Ponte Ulla, die in den Ort Ponte Ulla führt. Dass die Brücke über den Río Ulla führt, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. 😂

Erkenntnis des Tages:

Je näher ich Santiago de Compostela komme, desto emotionaler werde ich. 🥹